Die C3S muss ein Erfolg werden!

Da ich ja eine berüchtigte Vergangenheit als Popmusiker vorzuweisen habe, ist es mir ein großes Anliegen, noch einmal auf eine Crowdfunding-Aktion hinzuweisen, die eure Unterstützung benötigt. Es handelt sich um die geplante Verwertungsgesellschaft C3S (Cultural Commons Collecting Society), welche endlich Schluss machen möchte mit der hinterwäldlerischen und realitätsverweigernden Praxis des jetzigen Monopol-Vereins namens GEMA.

Als Kind einer Musikerfamilie bin ich schon früh mit der GEMA in Berührung gekommen, nämlich immer wenn es darum ging, dass man bei öffentlichen Konzerten der Musikschule (7-jährige Mädchen und Jungen mit fürchterlichem Gekratze auf der Geige) darauf zu achten hatte, die kopierten Noten tunlichst mit neutralen Pappdeckeln zu verstecken und nach dem Auftritt sofort wieder zuzuklappen, damit etwaig anwesende GEMA-Mitarbeiter das nicht mitbekämen. Wie realistisch dieses Szenario im Nachhinein war – unklar. Es war jedenfalls kein guter Start in meinem Verhältnis zu dieser Institution.

Meine späteren popmusikalischen Produktionen waren nicht ganz auf dem Niveau, dass eine Anmeldung bei der GEMA sich gelohnt hätte. Und hätte ich damals, Ende der Neunziger Jahre, gewusst, was ich mir mit einer Mitgliedschaft für Probleme aufhalsen würde, hätte ich es zweimal nicht gemacht. Ich hatte ja viel zu viel Spaß, die entstandenen Tracks über das junge Web in die Welt zu verteilen – kostenlos. Das ich damals mit dem ganzen Upgeloade meiner Zeit um 10 bis 15 Jahre voraus war, ahnte ich nicht. Und dass ich das als GEMA-Mitglied nicht gedurft hätte, wäre mir extrem seltsam vorgekommen.

Heute wäre ich froh gewesen, wenn es damals bereits etwas wie die C3S gegeben hätte. Eine faire und coole Organisation, die sich der Verwertung von Musikstücken annimmt, dem Künstler Flexibilität gibt, was den Umgang mit den eigenen Werken betrifft, und die vor allem das Netz und die heutige Praxis der Musiknutzung (Remix, Download, Streaming) anerkennt und begrüßt.

Derzeit befindet sich die C3S in der Gründungsvorbereitung. Sie sammeln über Startnext zwischen 50.000 und 200.000 Euro, um das operative Geschäft starten zu können. Derzeit sind jedoch leider erst 82.000 Euro zusammengekommen, was deswegen schade ist, weil beim Erreichen des Großen Ziels von 200.000 € das Land NRW noch einmal den gleichen Betrag oben drauf legen würde. Es ist also eine wirklich spannende Sache diesmal, und jeder Euro zählt. Ich selber bin selbstredend gleich Genosse geworden, was lediglich 50 Euro kostet. Mein Ziel ist es, meinen gesamten Musikkatalog so rasch wie möglich bei der C3S verwerten zu lassen. Denn eines hat sich seit 1999 nicht geändert: ich liebe es immer noch, meine Musik in die Welt zu tragen – ob die Welt das nun will oder nicht!