Dezente Werbeformen bei Daring Fireball

Je länger ich bei ihm lese, desto wegweisender erscheint mir sein Website-Konzept: John Gruber von Daring Fireball schreibt nicht nur zweimal wöchentlich lange und sehr gut geschriebene Artikel/Kommentare über Apple und Usability, er experimentiert auch seit geraumer Zeit mit sehr geradlinigen, ehrlichen und direkten Formen der Geldaquirierung über seine Website. Als da wären:

  1. Mitgliedschaft. Man kann Mitglied werden, indem man für 29 Dollar ein T-Shirt kauft oder 25 Dollar in bar spendet. Das gilt dann für ein Jahr. Was bringt die Mitgliedschaft? Volltext-RSS-Feed, Sideblog-RSS-Feed, gutes Karma. Und das T-Shirt.
  2. Sponsor-Links. Sorgfältig ausgewählt. Nur ein Textlink pro Seite. Teuer. Dafür prominent platziert und homogen im Seitenlayout verankert.
  3. Amazon-Affiliate. Ein noch etwas unhübsch im Raum stehender kurzer Textlink zur Amazon-Website kann genutzt werden, wenn man Herrn Gruber etwas Gutes tun will, ohne ihn direkt bezahlen zu müssen. Man kauft einfach irgendetwas bei Amazon ein und Gruber erhält 5% des Kaufpreises als Provision. Man hat selber keine Nachteile, so dass es eigentlich keinen Grund gibt, es nicht so zu machen. Außer man möchte den deutschen Amazon-Shop nutzen.

Was generell wichtig ist: Die eigentlichen Inhalte, nämlich Artikel und Sideblog, bleiben kostenlos und für alle Surfer auf Grubers Website verfügbar. Die drei Methoden beruhen auf Freiwilligkeit und Ausnutzung des Marketings-Konzeptes großer Firmen. Damit wird Gruber nicht reich werden, aber es zeigt, wie man Kommerz in eleganter Form unterbringen kann. Ohne »Jetzt hier kaufen!«. Ich finde das sehr angenehm. Und Daring Fireball ist ein Paradebeispiel für hochgradig gelungenes Webdesign, wenn man den Fokus auf gut geschriebene Texte legt.