DVB-T: Der erste Eindruck

Seit einer Woche bin ich nun Nutzer von DVB-T, welches (welche Überraschung), vor einer Woche im Rhein-Main-Gebiet eingeführt wurde. Ich bin also gewissermaßen ein earliest possible adaptor.

Obwohl das bisher nur eine Testphase ist, und erst am 6. Dezember alle geplanten 24 Programme an den Start gehen, erlaube ich mir ein kleines Zwischenurteil. Und das fällt nicht ausschließlich positiv aus.

  • Die Bildqualität ist ausreichend, wenn man weit genug weg vom Fernseher sitzt. Bei näherer Betrachtung (im wörtlichen Sinne) sieht man deutliche MPEG-Artefakte in Form von Klötzchen und unscharfen Kanten, besonders bei schnellen Überblendungen und grafischem Inhalt.
  • Das Zappen geht quälend langsam. Der Grund dafür: Der Decoder muss immer bis zum nächsten Keyframe des gewünschten MPEG2-Programmstream abwarten, bis er dorthin wechseln kann.
  • Es gibt etwa einmal pro Stunde einen kurzen Bild- und Tonausfall, der etwa 1–2 Sekunden dauert. Nicht schlimm, aber sehr abrupt. Stört natürlich mehr als ein bisschen analoges Rauschen. Digital heißt aber nunmal: Alles oder nichts.

Ein paar andere Mängel sind begründet in meiner studentisch-sparsamen Entscheidung, einen Billig-Decoder bei PLUS zu erwerben.

  • Der Videotext speichert zwar löblicherweise alle Seiten im Cache ab, doch während man videoliest, ist das Bild und der Ton weg. Dumm.
  • Der angezeigte Bildausschnitt ist teilweise extrem knapp bemessen, an allen Rändern wird unerhört viel weggeschnitten. Die ARD-Eins links oben beispeilsweise verschwindet zu einem Drittel im linken Bildschrimrand.

Dennoch bin ich begeistert von DVB-T, denn endlich kommen auch kabellose und satellitenschüssellose Bürger in den Genuss eines umfassenden TV-Erlebnisses. Über Inhalt der Programme kann man – wie immer – streiten, doch wer sich Mediendesigner nennt, muss auch die TV-Landschaft kennen, und die bietet nunmal mehr als ARD, ZDF und SWR.