iPhone und o2 – Ein Erfahrungsbericht

Nicht dass jemand aufstöhnt, er habe bereits tausend Erfahrungsberichte gelesen! Ich habe artig per Twitter gefragt, ob ich darüber bloggen soll oder nicht. Und eine überwältigende Follower-Mehrzahl hat sich dafür ausgesprochen. Offenbar sind Informationen rund ums iPhone immer noch stets heiß begehrt.

Wie alle wissen, kam für mich ein 24-monatiger Mobilfunkvertrag beim offiziellen iPhone-Anbieter nie in Frage, weil ich zur überzeugten Gruppe der Häufigwechsler gehöre, die es selten länger als ein Jahr bei einem DSL- oder Mobilfunkprovider aushalten. Nach einer ausgiebigen Preis- und Konditionsrecherche bin ich nun also bei o2 gelandet. Der Hauptgrund: Die praktische Homezone-Nummer, die ab sofort mein instabiles Skype-In für geschäftliche Telefonate vollständig ersetzen soll.

Doch wie ist es mir ergangen? Gar nicht so einfach zu beantworten, denn in meinem speziellen Falle gab es gleich eine ganze Reihe von Baustellen, die ich nacheinander angehen musste.

Die Hardware

Am unproblematischsten war dabei sicherlich die Beschaffung des ersehnten Funkfernsprechers. Im retailkeyshop pflegt man ein übersichtliches Produktangebot: Es gibt ausschließlich iPhones! Ich habe mich – in Ermangelung eines lieferbaren 8GB-Modells – für das schwarze 16GB-Modell entschieden. Weiße Hardware ist sowas von 2003! Und obwohl die Bezahlung über ein ziemlich gruseliges unorthodoxes Bezahlverfahren abgewickelt wird (Man gibt dem Portal seine Online-Banking-Daten zur einmaligen Verwendung…) hat das alles wunderbar geklappt. Am übernächsten Tag war der Grauimport aus Italien in meinem Besitz und ließ sich mit meiner Fonic-SIM-Karte anstandlos aktivieren.

Meine alte Handynummer

Mir war wichtig, dass ich meine bewährte Handynummer zu o2 mitnehmen kann. Mein alter Mobilfunkbetreiber aldi talk zeigte sich halbwegs dazu bereit, allerdings mit einer dämlichen Verfahrensweise: Die 25 Euro Umzugsgebühr werden vom Prepaid-Konto abgezogen, direkt danach wird die SIM-Karte deaktiviert. Die Kunst ist es also nun, die Nummer per Verzichtserklärung freizugeben, und dann einige Tage später möglichst exakt 25 Euro auf dem Konto zu haben. Da ich Pech hatte, waren ca. 23,50 Euro verfügbar, und ich musste noch eine 15 Euro-Aufladung vornehmen (kleinere Beträge gibt’s nicht), und hatte somit einen fetten Überschuss, der dann schlicht verfallen ist.

Egal, immerhin ist meine Nummer nun freigegeben – gleichzeitig aber auch deaktiviert, und zwar seit dem 19. Januar. Seitdem kann mich niemand unter der Nummer erreichen :-( Es ist immer ein bisschen kompliziert mit dem Timing – ähnlich wie bei KK-Anträgen bei Domains. Man weiß nie so genau, ob man erst kündigen und dann den Wechsel beantragen soll oder umgekehrt. Als ich bei o2 anrief, wusste ich dann, dass ich mir lieber hätte Zeit lassen sollen, denn den Antrag auf die Rufnummernübertragung konnte ich dort erst dann einreichen, nachdem eine vorläufige o2-Rufnummer freigeschaltet wurde. Dies ist seit gestern (29. Januar) der Fall, und das Umzugsformular wird hoffentlich gerade bearbeitet, so dass meine alte Nummer in voraussichtlich einem oder zwei Tagen wieder angerufen werden kann.

Fazit: Zeitlich etwas dämlich gelaufen, aber prinzipiell mache ich dafür niemanden verantwortlich. Ich hätte mich etwas genauer informieren sollen.

Mein neuer Vertrag

Die Konditionen sind bei o2 zurzeit wirklich sehr interessant für Freiberufler wie mich: Zunächst mal gibt es im Internet einen Shop-Unterbereich nur für Selbstständige. Hier ist alles ein wenig billiger und außerdem ist die Hotline kostenlos und sehr kompetent und freundlich. Konkret spare ich durch die Tatsache, dass ich Online-Kunde bin (15 %), und ich spare durch meinen Status als Selbstständiger (15 %). Den Nachweis zur Selbstständigkeit kann man z. B. mit einer Kopie der USt-ID-Bescheinigung des Finanzamtes durchführen.

Mein Vertrag besteht aus zwei Teilen:

  • Genion-L-Spezial: Festnetz- und o2-Flat in der Homezone und auch mobil, Minutenpreis in andere Mobilnetze 17 Cent (zzgl. USt). 6 Monate Vertragslaufzeit.
  • Internet-Pack-L: 10 Gigabyte ungedrosselten Traffic im Monat

Somit habe ich nun ein echtes Rundum-Sorglos-Paket für meine geschäftliche Kommunikation! Meine Kunden haben eine Festnetznummer, die sie anrufen können, und die deutlich stabiler als SkypeIn funktioniert. Und ich muss mir noch nicht mal Gedanken machen, ob ich nun gerade in der Homezone bin oder am Nordseestrand – kostenlose Festnetzgespräche habe ich nun immer und überall.

Lieferung

Der Tiefpunkt meiner bisherigen o2-Kundenerfahrung ist die Lieferung der SIM-Karte über den Hermes-Paketdienst, der nach einer ersten fehlgeschlagenen Lieferung am Samstag erst einmal in einen Trance-Zustand verfiel, um dann einen zweiten Anlauf »am Donnerstag« zu starten. Da saß ich also gestern den gesamten Tag im Büro und habe mich keine 5 Minuten rausgetraut, denn es könnte ja irgendwann der Hermes-Mann kommen. Und weil bei der Übergabe meine Identität per Personalausweis gecheckt werden musste, blieb mir auch nichts anderes übrig als zu warten. Gegen 18.30 Uhr war es dann endlich soweit und ich konnte meine SIM-Karte in Empfang nehmen und über das Internet aktivieren.

Die Aktivierung

Es ist ein bisschen seltsam mit der Aktivierung der SIM-Karte. Gestern abend gegen 19 Uhr habe ich das online angestoßen, und nach ein paar Minuten konnte ich die Karte in der Tat auch benutzen – allerdings ließen die offiziellen Bestätigungs-SMS auf sich warten. Diese kamen witzigerweise erst heute morgen gegen 11 Uhr angetrudelt. Naja, jetzt hoffe ich mal, dass ich für den gestrigen Traffic nicht horrende Gebühren bezahle, denn offiziell wurde meine Datenleitung erst heute morgen freigeschaltet …

Multi-SIM-Karten

So, mit meiner vorläufigen Handynummer (wird ja noch gegen meine aldi-Nummer getauscht) und meiner nagelneuen Homezone-Nummer hätte ich mich ja ein paar Tage ausruhen können. Wollte ich aber nicht. Heute morgen bin ich dann auf Anraten der o2-Hotline doch noch in ein o2-Ladengeschäft spaziert und habe mir zwei Multi-SIM-Karten geholt. Die gibt es dort einfach so kostenlos zum Mitnehmen, was mich sehr erstaunte!

Nun rief ich erneut bei der o2-Hotline an, um diese beiden Karten zu aktivieren, bzw. meine ursprüngliche o2-SIM-Karte wieder zu deaktivieren (obwohl diese nur knapp 14 Stunden im Einsatz war). Das war alles kein Problem, passierte innerhalb weniger Minuten und ist nun vollzogen: Ich habe jetzt zwei aufeinander abgestimmte SIM-Karten, von denen eine im iPhone ruht, die andere in meinem Surfstick, den ich noch von meiner damaligen Fonic-Aktion rumliegen hatte.

Meine 10 GB ungedrosselten Monatsraffic kann ich nun also auch am Rechner verbraten, womit diese Datenmengen natürlich auch erst so richtig sinnvoll werden! Und obwohl mir beim ersten Hotline-Telefonat etwas anderes erzählt wurde, sind die beiden Multi-SIM-Karten komplett kostenlos gewesen!

Fazit

Fassen wir zusammen: Für ungefähr 35 Euro im Monat (ohne USt.) bekomme ich

  • eine Festnetznummer
  • eine Mobilnummer
  • eine Festnetzflatrate (von überall)
  • eine o2-Netz-Flatrate (von überall)
  • 10 GB UMTS-Traffic mit iPhone und/oder Surfstick
  • Minutenpreise/SMS ins Mobilnetz für 17 Cent
  • Vertragslaufzeit von 6 Monaten

Ich muss sagen: Das war den Aufwand wert gewesen, denn für meine spezielle Situation konnte mir kein Provider ein besseres Angebot machen. Der Hotline-Service mit freundlichem Münchner Dialekt war großartig, und bisher kann ich insgesamt kaum etwas negatives berichten. Mal schau’n! Beim nächsten Mal werde ich mich über den Empfang in Mainz und Umgebung auslassen. Hier habe ich naturgemäß noch keine umfassenden Erfahrungen sammeln können.