Musik, Downloads, CDs und DRM

Erstaunlich, was man alles über Nicole da Silva weiß: Sie sieht schnuckelig aus, singt ordentlich und geht locker als 08/15-Popsternchen durch. Ihre Website sieht genau so aus, wie solche Popsternchen-Websites halt so aussehen. Und sie hat früher sogar mal als Playmate gejobbt – wobei ich hier das Gefühl habe, die Brüste sind Photoshop-gestempelt. Aber das nur am Rande, klar. Hier ein Interview

Was nur wenige wissen: Nicole da Silva bietet ihr aktuelles Album auf eigene Faust im Internet an und stellt auf der ansonsten – wie gesagt – unspektakulären Website ein komplettes, 700 MB schweres CD-Image zum Download an – für 10 Euro. Das Video zur Single-Auskopplung gibt’s bei Bedarf in HD-Ausführung (!) für 2 Euro und 260 MB.

(via Mindtime Blog via The Exit)

Nicht schlecht, mag man denken – somit bekomme ich eine ziemlich echte CD, die ich mir brennen kann, mit Booklet als PDF und so weiter natürlich auch. Grundsätzlich nett und fair.

Aber gleichzeitig nur eine Übergangslösung, wie die CD halt ein Übergangsmedium ist. Es ist an sich schon gar nicht mehr zeitgemäß, überhaupt noch in CD-Kategorien zu denken. Toll, ich kann mir Musik aus dem iTunes Music Store auf CD brennen, aber was, wenn ich kaum noch CD-Player benutze, weil ich inwischen ausschließlich tonträgerlos Musik konsumiere, um Platz zu sparen, die Umwelt zu schonen und immer alles dabei haben zu können?

Ein zukunftsfähiges Modell zum tonträgerlosen Vertrieb von Musik müsste meiner Meinung nach nicht zwingend ohne DRM daher kommen, wie das viele Bloggerkollegen fordern. Denn die Jugend von heute bezahlt halt nicht, wenn sie es nicht muss – sehen wir der Realität ins Auge! Aber auch mit DRM sollten natürlich faire Bedingungen herrschen, fairer als jetzt zur Zeit. Das heißt:

  1. Ich muss die Musik auch nachträglich noch herunterladen dürfen (nach Authentifizierung)
  2. Ich muss die Musik für immer behalten dürfen (Abo-Modelle sind vom Konzept her letztlich nichts anderes als Streaming)
  3. Ich muss die Musik auf allen gängigen Playern abspielen dürfen
  4. Der Künstler darf eine CC-Lizenz für jedes einzelne Stück festlegen, die ausdrückt, was der Käufer mit dem Song anstellen darf, wenn er eine Show als Podcast, Webradio usw. betreibt.

Bei Punkt 3 ist natürlich Apple gemeint, die es m. E. überhaupt nicht nötig haben, iPod und iTMS derart abzuriegeln. Sie haben mit beidem ganz deutlich das beste Produkt auf dem Markt. Und diese Qualität kann sich derzeit locker gegen die Konkurrenz durchsetzen, auch ohne Zwangsabriegelung. Ich würde mir gerne in Zukunft freiwillig einen iPod kaufen. Nicht, weil ich nur damit mein gekauftes Zeug abspielen kann.