Peinliche Empfehlung vom Sponline

Die lachhafteste »Meldung des Tages«, die ich seit langem gelesen habe, zu finden bei Sponline, hier aus offensichtlichen Gründen nicht verlinkt:

Die Meldung des Tages: Nach einer Untersuchung der Web-Analyse-Firma »OneStat.com« nutzen die meisten Internet-User Bildschirm-Auflösungen von 1024 mal 768 Pixel (XGA) und mehr. Damit hat das alte Standard-Format 800×600 (SVGA) endgültig ausgedient und kann aufs Altenteil geschickt werden, wo das grobpixelige alte VGA schon seit langem auf Gesellschaft wartet. Immerhin: Nach Ansicht von »OneStat.com« ist diese Erkenntnis für Webdesigner wichtig. Die entwickeln Websites angeblich immer noch so, dass sie auf olle SVGA-Bildschirme passen. Also: Bitte sofort aufhören damit.

Wenn ich so einen Unsinn höre, rollen sich bei mir sämtliche Zehennägel hoch. Also, lieber Pressemitteilungen abschreibender Nachwuchs-Onlineredakteur: Die Kunde von kaum mehr messbaren 800×600er-Desktop-Anteil ist schon mehrere Jahre alt und wirklich, wirklich, wirklich nichts neues. Und die Schlussfolgerung, dass man deshalb alle Seiten größer aufblähen muss, ist wirklich, wirklich, wirklich falsch. Denn es gibt tatsächlich Menschen, die nicht mit dem Internet-Explorer auf Vollbild im Netz surfen. Selbst in der Spon-Redaktion muss es doch den einen oder anderen cleveren Menschen geben, der eines dieser neumodischen Internet-Handys besitzt oder schon mal eines gesehn hat. Und ICQ-User mit ständig präsenter Buddy-Liste am Bildschirmrand sind so selten nicht. Und es soll sogar Surfer geben, die sich ihre Bookmarkliste oder ihre History als Seitenleiste im Browser anzeigen lassen. All das sind Dinge, mit denen Webdesigner sich beschäftigen müssen. Und genau aus diesem Grunde werden wir, danke, mit Sicherheit nicht sofort damit aufhören, 800 Pixel Breite als Ausgangspunkt und Orientierung für unsere Arbeit zu betrachten.