So schlimm war’s ja gar nicht

Was haben wir gezetert und geschrien. Die einen gaben Interviews, die anderen starteten gleich eine Gegenoffensive. Auch ich selber bin nicht ganz unschuldig.

Die Rede ist natürlich vom Ecstasy-Pillenlogo der diesjährigen WM, die heute abend zu Ende geht.

Die Designer haben es gehasst und verflucht. Die Chance, Otl Aichers Olympia ’72 zu beerben, schien vergeben. Die vielgepriesene Sachlichkeit und Prägnanz im deutschen Grafik-Design zeigte sich in keinster Weise. Doch lassen wir mal diese Worte Worte sein, schließen die Augen und denken wir an die Weltmeisterschaft. Was sehen wir? Fröhliche Menschen in einem Fahnenmeer, Begeisterung, Jubel und in den Armen liegen, über alle Völkergrenzen hinweg.

Und jetzt Augen auf und Logo angucken: Na, merkt Ihr was? Auch wenn man es vorher kaum ahnen konnte, so spiegelt das WM-Logo doch ganz gut wieder, was die WM in Deutschland bedeutet hat: Freude, Vielfalt und Farbigkeit. Von daher ist der Entwurf zwar nach den Regeln der Kunst immer noch schlecht, aber emotional doch wiederum goldrichtig.

Und was halten wir vom soeben vorgestellten, neuen Logo für Südafrika 2010? Naja, da will ich mal den guten, alten, deutschen Meckergeist wiederbeleben und sage: Zu komplex, zu bunt, zu klischeebehaftet. Aber wahrscheinlich kann man das aus heutiger Sicht gar nicht richtig beurteilen. Lassen wir erst mal unsere eigene WM ein bisschen sacken, dann geht’s weiter!

via guillemets und Fontblog